Planungslabor - Veranstaltungen

Hybride Auftaktveranstaltung

Das Planungslabor startete am 22. und 23. März mit einer zweitägigen Auftaktveranstaltung in hybrider Form, mit Präsenzanteilen im Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und als Online-Konferenz und gab damit den Startschuss für die vier interdisziplinären Teams, sich mit der Entwicklung einer ganzheitlichen räumlichen Vision für den Strukturwandel in der Lausitz zu befassen. 

Zum Auftakt trafen die Teams auf Entscheidungsträger*innen der Region sowie auf Expert*innen, die sich aus verschiedenen wissenschaftlichen Professionen und Perspektiven heraus mit zentralen Themen des Strukturwandels befassen. Im Rahmen der Veranstaltung wurden bis dato entwickelte Strategien und Entwürfe der Länder Brandenburg und Sachsen sowie wissenschaftlich begründete Sichtweisen dargelegt und reflektiert. Gleichfalls verdeutlichten ausgewählte Vertreter*innen von Kommunen ihre Sichtweisen und Belange und die Teams konnten erste Thesen zur Aufgabenstellung mit Kenner*innen der Region diskutieren. 

Anliegen der Veranstaltung war es, den Planungsteams einen schnellen Einstieg in die Potenziale, Herausforderungen und Perspektiven auf die Region zu vermitteln und damit den Arbeitsprozess zu starten. 


Exkursion durch die Lausitz

Zum Auftakt des Planungslabors bereisten die teilnehmenden Teams am 15. und 16. April die Lausitz. Trotz pandemiebedingter Einschränkungen konnten regionale Akteure den Teilnehmer*innen einen Einblick in die vielfältigen Spezifika und Problemlagen der Region vor Ort geben. 

So wurden auf der Exkursion Themen der Stadtentwicklung und Herausforderungen des Strukturwandels in den Lausitzer Ober- und Mittelzentren (in Cottbus, Weißwasser, Hoyerswerda, Bautzen und Görlitz) und Kleinstädten (z.B. Ostritz) thematisiert. Darüber hinaus verdeutlichten der Industrieparks Schwarze Pumpe, der Tagebau Welzow und die IBA-Terassen auch die Ausmaße der (Braunkohle-)Industrie und die Potenziale möglicher Folgenutzungen. Mit Besuchen in Forst und Ebersbach-Neugersdorf waren zudem auch die Ausprägungen des Industrieerbes der Region und die Oberlausitzer Umgebinde-Baukultur Teil der Exkursion. 


Zwischenkolloquium

Das Zwischenkolloquium zum Planungslabor stand am 19.07.2021 ganz im Zeichen der kritischen Reflexion und Diskussion der ersten Entwürfe. Neben regionalen Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis standen den vier beteiligten Teams mit u.a. Dr. Markus Eltges, Leiter des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), und Prof. Rainer Danielzyk, Generalsekretär der ARL - Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft, ausgewiesene Expert*innen der Raumentwicklung beratend zur Seite.

Nach dem feierlichen Auftakt des Planungslabors im März und einer zweitätigen Exkursion durch die Lausitz im April, schloss das Zwischenkolloquium Mitte Juli die erste Bearbeitungsphase ab. Den Mittelpunkt bildeten die Raumvisionen, die die vier Teams in den vergangenen Wochen und Monaten entworfen haben. Einen Tag lang wurden sie im Rahmen einer Werkstatt diskutiert. Die Entwürfe zeigen räumliche Visionen und Raumbilder für eine nachhaltige Transformation der Region, die themenübergreifend Projektansätze im Strukturwandel räumlich verankern, Vernetzungen und Wechselwirkungen darstellen und damit Szenarien für neue Lebenswelten entwerfen. Die Entwürfe zeigen eine große Ideenvielfalt, unterschiedliche Arbeitsansätze und eine Breite thematischer Schwerpunkte. So sind nicht nur wirtschaftliche Motoren und regionale Mobilität Gegenstand der Raumvisionen. Auch Themen wie Gemeinwohlorientierung, landschaftliche Potenziale, Wasserknappheit und die Rolle von Bildung und Forschung rücken in den Fokus.

Das Zwischenkolloquium war ein wichtiger Meilenstein, der dem intensiven Austausch und der Kritik der Strategieansätze und Pläne diente. Die Diskussionen beleuchteten mögliche Synergien und Konfliktpunkte regionaler Entwicklung und gaben wichtige Anregungen für die weitere Bearbeitung durch die Teams.


Abschlusskolloquium des Planungslabors

Viele verschiedene Aspekte und Strategien galt es beim Entwerfen der Raumbilder zu beachten. Aufgrund ihrer verschiedenen fachlichen Ausrichtungen setzen die Teams in ihren Raumbildern unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte. Dadurch decken sie nicht nur zahlreiche Handlungsfel­der ab, sondern ergänzen sich auch gegenseitig.

Die entstandenen Arbeiten wurden im Rahmen des Abschlusskolloquiums am 16. September 2021 der Fachöffentlichkeit präsentiert und zur Diskussion gestellt. Darüber hinaus schätzte das Würdigungsgremium die Qualität und Bedeutung der Arbeiten ein und erwägt Umsetzungsmöglichkeiten. Die entstandenen Raumbilder können als Grundlage für weitere Diskussionen und den Austausch zu langfristigen räumlichen Strategien für die Lausitz dienen. Insbesondere zeigen sie die Vielfalt möglicher nachhaltiger Entwicklungspfade auf und können so Anstoß und Orientierung bei der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit in der Lausitz geben. Auch könnten die Raumbilder frühzeitig Raumkonflikte im Strukturwandel aufzeigen und den regionalen Akteur*innen so helfen, durch einen rechtzeitigen Dialog geeignete Lösungen zu entwickeln. Potenzial haben die Raumbilder darüber hinaus für die länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Brandenburg.

"Um die Lausitz in die Zukunft zu führen, müssen wir weiterdenken. Die Entwürfe zeigen auf, wie die Region in Europa neu vernetzt wird, wie Orte und Städte Bündnisse schließen, wie Landschaft produktiv ist und zugleich reizvolle Einöde bietet. Diese Ideen wirken, wenn sie von mutigen Akteur*innen und engagierten Netzwerken aufgegriffen und weiterentwickelt werden." - Prof. Dr. Agnes Förster (Würdigungsgremium)

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