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Abschlusskolloquium zum Planungslabor - Präsentation der "Raumbilder Lausitz 2050"

Welche Folgen hat der Strukturwandel für die räumliche Entwicklung der Lausitz und wie lässt sich der Prozess möglichst zukunftsorientiert gestalten? Dieser Frage widmete sich seit März das Planungslabor „Raumbilder Lausitz 2050 – Nachhaltige Transformation entwerfen“. Vier interdisziplinäre Teams haben Visionen für eine möglichst nachhaltige Raumentwicklung in der Region entworfen. Bei einem Abschlusskolloquium am 16. September in der Alten Chemiefabrik Cottbus haben sie ihre Ideen präsentiert und mit Entscheidungsträger*innen aus der Lausitz diskutiert.

 


Vier Plakate im Format A0, insgesamt weniger als vier Quadratmeter - so viel Platz hatte jedes der vier beauftragten Teams beim Planungslabor "Raumbilder Lausitz 2050", um seine visionären Ideen für die Zukunft der Region sichtbar zu machen. Rund vier Quadratmeter, um für ein Gebiet von mehr als 10.000 Quadratkilometer aufzuzeigen, welche Folgen der Strukturwandel für die Entwicklung dieses "Raumes" Lausitz haben könnte. Welche raumstrukturellen Ausgangsbedingungen sind gegeben, welche Potenziale vorhanden, welche Themenfelder besonders relevant? Wie lässt sich Vorhandenes zu Synergien bündeln? Was bedeutet dies für die Gestaltung einzelner Teilräume, was für die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg?

Viele verschiedene Aspekte und Strategien galt es beim Entwerfen der Raumbilder zu beachten. Aufgrund ihrer verschiedenen fachlichen Ausrichtungen setzen die Teams in ihren Raumbildern unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte. Dadurch decken sie nicht nur zahlreiche Handlungsfel­der ab, sondern ergänzen sich auch gegenseitig.

Die entstandenen Arbeiten wurden im Rahmen des Abschlusskolloquiums am 16. September in Cottbus der Fachöffentlichkeit präsentiert und zur Diskussion gestellt. Darüber hinaus schätzte das Würdigungsgremium die Qualität und Bedeutung der Arbeiten ein und erwägt Umsetzungsmöglichkeiten. "Die Raumbilder sind ein Gesprächsangebot an viele Akteur*innen der Region. Was ist wünschenswert, wirkungsvoll und machbar, um die Zukunft der Lausitz zu gestalten? Dazu erhalten die Arbeiten der vier interdisziplinären Teams zahlreiche Impulse. Das Planungslabor ist eine Einladung, die Zukunft im Raum aktiv zu gestalten", ordnet die Sprecherin des Würdigungsgremiums, Prof. Dr. Agnes Förster von der RWTH Aachen, die Arbeiten ein.

Auch Prof. Dr. Robert Knippschild vom IÖR betont: "Die entstandenen Raumbilder können nun als Grundlage für weitere Diskussionen und den Austausch zu langfristigen räumlichen Strategien für die Lausitz dienen. Insbesondere zeigen sie die Vielfalt möglicher nachhaltiger Entwicklungspfade auf und können so Anstoß und Orientierung bei der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit in der Lausitz geben." Auch könnten die Raumbilder frühzeitig Raumkonflikte im Strukturwandel aufzeigen und den regionalen Akteur*innen so helfen, durch einen rechtzeitigen Dialog geeignete Lösungen zu entwickeln. Potenzial haben die Raumbilder darüber hinaus für die länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Brandenburg, erläutert Knippschild. Brandenburg habe bereits signalisiert, die Ergebnisse des Planungslabors "Raumbilder Lausitz 2050" in den künftigen Werkstattprozess zur Strukturentwicklung in der Lausitz einfließen zu lassen.

Prof. Dr. Agnes Förster vom Würdigungsgremium ergänzt: "Um die Lausitz in die Zukunft zu führen, müssen wir weiterdenken. Die Entwürfe zeigen auf, wie die Region in Europa neu vernetzt wird, wie Orte und Städte Bündnisse schließen, wie Landschaft produktiv ist und zugleich reizvolle Einöde bietet. Diese Ideen wirken, wenn sie von mutigen Akteur*innen und engagierten Netzwerken aufgegriffen und weiterentwickelt werden."

Die Ergebnisse des Planungslabors werden im Herbst 2021 hier veröffentlicht.